• Abschied von der Mittelschule

          • Die Besten der Klasse 10M mit mittlerem Schulabschluss, wo gleich zwei Absolventen gemeinsam den ersten Platz einnehmen konnten;

            Im Bild von links: Rektorin Stefanie Zapf, Clara Wunner (1,33), Dana Cipurov (1,33), Joel-Leon Würl (1,89) und Klassenlehrerin Ursula Neukamm.

            Abschluss mit Hindernissen … und die wirklich wichtigen Dinge im Leben…

            Bei einer gelungenen Abendveranstaltung im Freien der Mittelschule Helmbrechts erhielten die Zehntklässler ihr Zeugnis des mittleren Bildungsabschlusses.

            Musikalisch untermalt wurde die Veranstaltung mit  hervorragenden Beiträgen von Lilian Marek am Schieferklavier und Milan Kliesch am Keyboard.

            Bürgermeister Stefan Pöhlmann verwies in seinem Grußwort auf die Besonderheit, dass die Schüler im Jubiläumsjahr der Stadt Helmbrechts die Schule verlassen. Er prophezeite ihnen, dass sie bei aller Vorfreude auf den neuen Lebensweg sicher gern an „die schöne Zeit in der Schule zurückdenken werden.“

            Herr Pfarrer Andreas Schmidt betonte in seiner kurzen Rede, wie gern er die Zehntklässler unterrichtet hätte, da er sogar mit ihnen „meditieren konnte.“

            Elternbeiratsvorsitzende Frau Heinze richtete ebenso persönliche Worte an die Entlassschüler, wie auch die Klassenelternsprecherin Frau Hoh im Namen aller Eltern der Klasse 10M.

            Rektorin Stefanie Zapf hielt einen lebhaften Dialog mit den Schulabsolventen über das „Salz des Lebens“, das sie in einem Glasröhrchen als Präsent bei der Zeugnisübergabe erhielten.

            In ihrem Rückblick über die letzten drei Jahre berichtete die Klassenlehrerin der Klasse 10M, Ursula Neukamm, von den „Hindernissen“, die es zu überwinden galt. Zwei Schuljahre waren geprägt von Schulschließungen und digitalem Unterricht. Mit vereinten Kräften, „…viel Disziplin, Humor, gegenseitige Achtung…“ konnten sich fast alle, sowohl nach der 9. Klasse über den bestandenen Quali, als auch nach der 10. Klasse über die geschaffte Mittlere Reife freuen.

            Anhand eines Glasgefäßes veranschaulichte Frau Neukamm am Ende ihrer Rede, worauf es im Leben ankommt. Es sollte immer Platz für die wirklich wichtigen Dinge sein, wie „das stabile Fundament aus Familie, Freunde und Gesundheit…“, aber ebenso gehört  auch „ der Ausbildungsberuf, der Führerschein, ein Auto oder eine eigene Wohnung dazu“, und der „Spaßfaktor“ soll nicht vergessen werden. Sie wünschte ihren Schülern, dass sie immer „die richtige Mischung im Leben“ hinbekommen mögen.

            Am Ende bedanken sich die beiden Klassensprecher im Namen ihrer Klassenkameraden bei ihren Lehrern für die gute Zusammenarbeit und bemerkten, dass sie es „ohne die tollen Lehrer nicht soweit geschafft hätten.“

          • Umwelttag an der Mittelschule Helmbrechts und an der Mittelschule Münchberg-Poppenreuth am 27.05.2022

          • Bereits Ende Mai veranstalteten die Mittelschulen Helmbrechts und Münchberg-Poppenreuth einen gemeinsamen Umwelttag. Die beiden Schulen sind im Verbund zusammengefasst und die Mittelschule Helmbrechts als Umweltschule und die Mittelschule Münchberg-Poppenreuth als Partnerschule Verbraucherbildung Plus sind natürlich immer daran interessiert, sich für den Umweltschutz und für damit verbundene Maßnahmen einzusetzen.

            Ziel dieses Aktionstages war es, auf aktuelle Umweltprobleme hinzuweisen, die Schülerinnen und Schüler dafür zu sensibilisieren und natürlich mit gutem Beispiel voranzugehen und sich aktiv für die Umwelt und v.a. die unmittelbare Umgebung der Schulhäuser einzusetzen.

            In Helmbrechts, zum Beispiel, liefen einige Schülerinnen und Schüler ausgestattet mit Warnwesten, Eimern und Greifzangen vom AZV Hof durch die Stadt, sammelten insgesamt elf Säcke Müll ein und trennten diesen dann ordnungsgemäß. Andere besuchten die Ökostation Helmbrechts und ließen sich die heimische Pflanzen- und Tiervielfalt näherbringen und erfuhren etwas darüber, wie v.a. bedrohte Tiere geschützt werden können oder pflanzten im Pausenhof der Mittelschule eine Naschhecke, bestehend u.a. aus Himbeer-, Johannisbeer-, Brombeer- und Stachelbeersträuchern.

            In Münchberg wurde u.a. Zeitungspapier und Glas recycelt und daraus Windlichter gebastelt, ein Kräuterbeet und ein Barfußpfad angelegt, Altreifen in Sitzmöbel umgewandelt, eine Trockenmauer für Amphibien errichtet und gemeinsam mit dem LBV und einem Förster in verschiedenen Workshops auf die Umweltprobleme aufmerksam gemacht und Maßnahmen für einen nachhaltigen Naturschutz erarbeitet.

            Für die Schulfamilien der Mittelschulen Helmbrechts und Münchberg-Poppenreuth war der Aktionstag ein voller Erfolg, bei dem die Schülerinnen und Schüler zahlreiche wichtige Informationen und hilfreiche Tipps und Tricks mitnehmen konnten und hoffentlich in Zukunft auch umsetzen werden. Als Belohnung für die ganze Arbeit und das riesige Engagement ließen beide Schulen den Umwelttag mit einer Kugel Eis für jeden ausklingen.

          • Besuch einer Zeitzeugin aus der Zeit des Nationalsozialismus

          • Am Donnerstag vor den Osterferien hatten wir einen besonderen Gast in der Klasse 8a. Frau Kunigunde Heiß, die Urgroßmutter von Severin, besuchte uns und stellte sich den Fragen der Klasse, die sich im GPG-Unterricht gerade mit der Zeit des Nationalsozialismus beschäftigt.

            Frau Heiß konnte uns mit ihren lebendigen Erzählungen einen Eindruck verschaffen, wie das Leben in Helmbrechts und Umgebung um 1940 aussah. Sie berichtete, dass man insgesamt auf dem Lande nicht viel vom Krieg und den Gräueltaten dieser Zeit mitbekam. Niemand musste Hunger leiden, auch wenn es Süßigkeiten, wie wir sie heute kennen, nicht gab. Im Alltag machte sich Hitlers Machtergreifung aber auch hier bemerkbar: alle Männer wurden zum Kriegsdienst verpflichtet, was bei der Feld- und Fabrikarbeit deutlich zu spüren war. Die erwachsenen Frauen leisteten aus ihrer Erinnerung heraus enorme Arbeit, um diesen Mangel aufzufangen.

            Der Bruder von Frau Heiß war als Soldat in Berlin stationiert und konnte eher als Anhänger der NSDAP bezeichnet werden, wohingegen Frau Heiß nichts mit der Ideologie der Nazis anfangen konnte. Dennoch konnte sich niemand den Jugend- und Parteiorganisationen entziehen, man wurde automatisch Mitglied in den entsprechenden Verbänden und es wurde erwartet, dass man an allen Treffen zuverlässig teilnahm. Was Frau Heiß sehr störte, war, dass die Jungmädelbund-Treffen vermehrt auf die Sonntage gelegt wurden, so dass ein Besuch des Gottesdienstes unmöglich war. Ein Fernbleiben von den Treffen des Jungmädelbunds, des Deutschen Jungvolks, der Hitlerjugend oder dem Bund Deutscher Mädel wurde stets bemerkt und bedeutete unter Umständen Stress am nächsten Schultag in Form von Ausgrenzung oder körperlichen Auseinandersetzungen.

            Propaganda in Form von Plakaten, Fahnen und Reden parteitreuer Bürger gab es, ebenso wurden in den Schulen die Kreuze durch Bilder vom Führer ersetzt und das morgendliche Beten wurde gestrichen.

            Nachdem die Luftangriffe auf Deutschland starteten, mussten abends die Fenster eines jeden Hauses lichtdicht verhängt werden, damit man aus der Luft nicht einfach zu erkennen war. Nach dem Ende des Krieges konnte sich Frau Heiß noch gut an ihre erste Begegnung mit den dunkelhäutigen Amerikanern erinnern, die sie zuvor noch nie gesehen hatte. Sie verteilten auch in ihrem Dorf Kaugummis und Schokolade, blieben aber nicht dauerhaft auf dem Land, sondern wurden in den Städten stationiert.

            Wir bedanken uns noch einmal sehr herzlich bei Frau Heiß und Herrn Kliesch, dass sie uns eine Geschichtsstunde der besonderen Art ermöglicht haben. Durch solche Begegnungen bleibt die Vergangenheit lebendig und sie helfen uns und künftigen Generationen, Zusammenhänge zu verstehen, aus Fehlern zu lernen und Verständnis für politische Vorgänge zu entwickeln.